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BMBF-Projekt: Inszenierung von Zugehörigkeit
 
 

Inszenierung von Zugehörigkeit
Projekt im Verbund "JuBri":
Techniken jugendlicher Bricolage - Interdisziplinäre Perspektiven auf jugendkulturelle Praktiken des Umgangs mit alltagskulturellen Objekten

gefördert vom BMBF im Rahmen der Förderlnie "Die Sprache der Objekte - Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen"

Projektleitung:
Prof. Dr. Ronald Hitzler
AOR Dr. Arne Niederbacher

Projektbearbeitung:
Dr. Paul Eisewicht

Verbundpartner:
Prof. Dr. Melanie Groß (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Kiel)
Prof. Dr. Günter Mey (Hochschule Magdeburg-Stendal)
Prof. Dr. Nicolle Pfaff (Universität Duisburg-Essen)(Verbundkoordination)
Dr. Almut Sülzle (Archiv der Jugendkulturen e.V. Berlin)

Projektlaufzeit:
01.04.2014 - 31.03.2017

Kurzbeschreibung des Projekts:

Rekonstruiert wird der Zusammenhang bzw. das Wechselspiel von a) Zugehörigkeit zu einer jugendkulturellen Gruppierung, b) kollektivem und individuellem Selbstverständnis und c) mittels materialer Objekte kommunizierten Wissensbeständen. Dabei gehen wir von der Annahme aus, dass die spezifische Verwendung bzw. Vermeidung bestimmter materialer Objekte als kommunikativen Ausdrucksmitteln ebenso bzw. ähnlich konstitutiv ist für die Differenzierung von Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit wie spezifische Sprach- bzw. Sprechstile. Die dergestalte Inszenierung von Zugehörigkeit richtet sich zum einen an dezidiert Nichtzugehörige und damit an eine diffuse, die jeweilige jugendkulturelle Gruppierung im engeren und weiteren Sinne umgebende Öffentlichkeit. Zum anderen richtet sie sich an andere Zugehörige - allerdings nur zum Teil im Sinne der Markierung von Gemeinsamkeit und Gleichgesinntheit, zum anderen Teil hingegen zur Markierung der Zugehörigkeit zu einer (gegenüber anderen differenten) Subgruppierung. Rekonstruiert werden vor diesem generellen Analysehintergrund absichtsvolle (distinktive) Anzeigen und beiläufige (distinkte) Anzeichen von Zugehörigkeiten zu Jugendszenen in Form von materialen Objekten, die von jeweiligen Szenegängern als entsprechende Markierungen angesehen, erkannt und benutzt werden. Manche dieser Markierungen fungieren und funktionieren als stereotype Identifikationen bestimmter Szenen. Andere 'kommen und gehen' je szeneinternen Moden folgend bzw. solche repräsentierend. D.h., dass die ethnographische Erkundung der Inszenierung von Szenenzugehörigkeiten im Hinblick auf die Gesamtgeschichte einer solchen kollektiven Besonderung streng genommen immer nur eine 'Momentaufnahme' sein kann, die mit jeweils älteren Materialien des Archivs der Jugendkulturen zu bzw. aus den jeweiligen Szenen abgeglichen werden muss. Rekonstruiert werden aber wir nicht nur die konkreten Objektverwendungen in den im Sample enthaltenen Szenen. Vielmehr wird dabei auch ein Raster entwickelt, das als generelles Monitoringinstrument zur Langzeitbeobachtung - und möglicherweise auch zur Früherkennung - jugendkultureller Vergemeinschaftungsformen genutzt werden kann. Erprobt werden soll dieses nachmalige open access-Angebot im Archiv der Jugendkulturen und im Internetportal www.jugendszenen.com - vor allem mittels entsprechender Qualifikationsarbeiten

 
 
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